Eigentlich nerven diese Typen, die alles können. Und Hafer ist eindeutig der Streber unter den Getreiden. Aber verrückt: Jeder findet ihn super. Vor allem als Overnightoats im Frühstück!
Einen „Vollkorn-Allrounder“ nennt ihn die Website alleskoerner.de (die müssen’s ja wissen), den „Primus unter den Körnern“ die Vereine für unabhängige Gesundheitsberatung. Aber eigentlich ist es ziemlich egal, wen man im Ernährungs- und Gesundheitssektor fragt: Der Avena sativa, in diesen Breiten als Hafer geläufig, ist ein Superstar. Seine Kollegen wie Roggen, Weizen und Gerste können gepflegt einpacken, kein Getreide hat so segensreiche Eigenschaften wie der Hafer. Beispiele gefällig?
Kein Problem.
In Sachen Proteingehalt liegt der Hafer mit bis zu 20 Gramm auf 100 Gramm nur knapp hinter dem Huhn, ist aber deutlich vegetarischer. Haferflocken bestehen zu 70 Prozent aus langkettigen Kohlenhydraten. Das muss man sich nicht merken, die Konsequenz schon: Sie versorgen den Körper länger mit Energie als schnelle Carbs. Was den schönen Nebeneffekt hat, dass der Blutzuckergehalt nicht in die Höhe schießt. Kein Wunder, dass bei Diabetikern Haferkuren oft das Mittel der Wahl sind.
Aber weiter mit der Lobhudelei: Hafer hält lange satt, enthält Magnesium, das bei der Muskelerholung hilft, und hat soviel Zink intus wie ein Steak. Und das wiederum hilft bei Wundheilung und Unreinheiten der Haut. Und wo wir gerade bei Äußerlichkeiten sind: Das Biotin im Hafer beugt Haarausfall und brüchigen Nägeln vor. Seine Beta-Glucane senken Cholesterin, Entzündungen werden gehemmt, das Nerven- und das Immunsystem gestärkt…
Okay, das sollte genügen. Wer jetzt noch Lust auf seine Weizenfrühstücksschrippen hat – bitte sehr, muss jeder selbst wissen. Für alle anderen kommt hier unser Rezept für Overnightoats:
*Je 30 Gramm Hafer-, Buchweizen- und Hirseflocken miteinander vermischen (die anderen Getreide, weil Hirse extrem viel Eisen enthält, Buchweizen basisch ist und Bluthochdruck vorbeugt und so’n bisschen Vielfalt beim Frühstück nie schadet)
*Die Getreidemischung (ja, wir wissen: Buchweizen ist streng genommen gar kein Getreide) mit 90 Milliliter Getreidemilch (am besten natürlich aus Hafer) und 120 Milliliter Wasser verrühren.
*Über Nacht in den Kühlschrank stellen.
*Fertig. Es sein denn, Ihr esst Euren Haferbrei lieber warm. Dann ab in den Topf, erwärmen, und jetzt aber: fertig.
*Wobei: Vielleicht ein bisschen nüchtern, der gesunde Wunderbrei. Hervorragend passen Beerenfrüchte aller Art zu ihm, auch Äpfel und Birnen. Und immer gut: Nüsse und Kürbiskerne drüberstreuen.
Guten Morgen. Der Tag kann kommen!