Danke. Ist auch nur zu Eurem Besten: Wer barfuss läuft, ist nicht nur in erlesener prominenter Gesellschaft – er tut auch etwas für seine Gesundheit
Joss Stone ist eine begnadete Soulsängerin, wer schon mal auf einem ihrer Konzerte war, wird das gern bestätigen. Übrigens auch, dass bei ihrer Performance etwas gefehlt hat, und zwar ganz weit untenrum: Die Britin verzichtet auf der Bühne komplett auf Schuhwerk. Das passt zwar ein bisschen zum Hippie-Style, den sie kultiviert, aber barfuss ist sie aus einem anderen Grund: Joss Stone neigt dazu, beim Bewegen die Balance zu verlieren. Nicht allerdings mit nackten Füßen.
Das Joss-Gefühl von subjektiver Sicherheit hat einen objektiven wissenschaftlichen Unterbau. Barfußlaufen verbessert, bedingt durch die vielen Nervenzellen an den Fußsohlen, die Sensorik, das Koordinationsvermögen und ja: den Gleichgewichtssinn. Lässt man Grundschulkinder auf bloßen Sohlen durch die Gegend laufen, führt das geradezu zwangsläufig zu hochgradigen Verbesserungen in der Gesamtkörperkoordination. Und ältere Menschen können auf diesem Weg das Sturzrisiko, das in den späten Jahren so hoch ist, deutlich verringern.
Und apropos ältere Menschen: Joss Stone ist beileibe nicht die einzig prominente Nichtschuhträgerin. Til Schweiger hat nicht nur einen Film namens „Barfuss“ gemacht, sondern dann auch seine Produktionsfirma, seine Hotelkette und diverse Restaurants „Barefoot“ genannt – seine Liebe zum nackten Fuss ist beim Til beinahe schon eine Obsession. Bei der Kölner Band Bläck Fööss steckt die Barfüssigkeit schon im Namen, die Chiemgauer Kollegen von LaBrassBanda tragen auf der Bühne südlich der Lederhose exakt gar nichts und Cesaria Évora, ein Superstar der Weltmusik von den Kapverden, war nicht von ungefähr als „Barefoot Diva“ bekannt. Und Leo Tolstoi musste so um und bei 60 werden, um zu einem einfachen, dem Dinglichen entsagenden Lebensstil zu finden, in dem Fußbekleidung keinerlei Rolle spielte.
Wenn man sich einmal an das Barfussgehen gewöhnt hat, tut es einfach gut, das ist der unmittelbar spürbare Effekt. Und warum auch nicht, ist doch schließlich die ursprüngliche Form der menschlichen Fortbewegung, und die hatte seinerzeit gute Gründe: Der menschliche Fuß hat haufenweise Rezeptoren und Muskeln, um den Boden im Detail wahrzunehmen und sich ihm anzupassen. Barfuss ist es fast unmöglich, umzuknicken.
Weniger direkt sind andere Effekte wahrnehmbar – dafür auf lange Sicht. Wer etwa unter Kopfschmerzen oder Migräne leidet, kann beides barfuss signifikant reduzieren. Barfussläufer:innen beugen Darmproblemen wie Verstopfung vor, Durchblutungsstörungen werden behoben und somit auch Krampfadern vorgebeugt, barfuss ist gut für Niere, Blase, Fettabbau, so ziemlich jedes Organ und, jawohl, die Seele. Denn wir ahnen schon: Barfusslaufen baut Stress ab, beugt Depressionen vor und dämmt Aggressionen ein.
Und deswegen ist das Barfusslaufen nicht zuletzt auch ein Symbol für den Frieden. Der International Refugee Trust zum Beispiel veranstaltet jährlich „Barefoot Peace Walks“ – die nackten Füßen symbolisieren dabei die Verletzlichkeit von Menschen in Krisengebieten. Und das Denkmal für Mahatma Gandhi in Raj Ghat darf man zwar sehr gern umrunden. Aber keinesfalls in Schuhen. Ist besser so, soviel wissen wir jetzt.
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