Egal, wie die EM ausgeht: Wenn’s um Grillen geht, sind wir Deutschen längst Europameister. Allerdings zumeist mit Grillgut, das uns nicht besonders guttut. Wir zeigen, wie es auch anders geht.
Wie eigentlich riecht der Sommer? Ganz klar: nach Sonnencreme. Nach Lindenblüten. Nach Harz, das aus aufgeheizten Baumstämmen austritt. Und vor allem: nach glühender Holzkohle.
Grillen, das ist für viele Deutsche mehr als nur eine Möglichkeit, Lebensmittel zu erhitzen. Es ist das Symbol für den Sommer schlechthin, für ein Leben in Freiheit, ja, die Freiheit an sich – was brauche ich eine Küche, wenn ich mich überall glücklich versorgen kann?
Aber machen wir uns nichts vor: So richtig gesund ist die Sache meist nicht. Die wenigsten Griller*Innen geben Geld für Bio-Fleisch und –Würstchen aus, sondern versorgen sich mit Massen von mariniertem Fleisch aus Plastikverpackungen, die sie dann in fertige Saucen tunken. Die sind schließlich so lecker! Was kein Wunder ist, mit Zucker, Aroma und Zusatzstoffen bekommt man jeden Geschmack hin. Und dieses Raucharoma! Das entsteht allerdings, wenn Fett auf die Kohle tropft und verbrennt. Was dann außerdem entsteht: polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Und die setzen sich auf die Oberfläche des Grillguts ab und gelangen so in den Körper.
Es geht besser. Und deutlich gesünder
Zum Beispiel mit Gemüse- oder Fischpäckchen. Und einer Plancha-Platte oder einen Gemüsekorb. Und was die Marinaden angeht: Lieber danach oder vor direktem Feuer geschützt. Bestreicht das Grillgut am besten hinterher mit Würzölen oder Pasten wie unsere Chimichurri-Sauce – schmeckt sowieso viel besser und frischer. Und wo wir gerade bei guten Tipps sind: Grillen erfordert Geduld, die Kohlen müssen gut durchgeglüht sein, erst wenn sie von einer grauen Schicht überzogen sind, verbrennt nicht jedes Würstchen schneller, als man die Grillzange drehen kann.
Ach ja, die Kohle: Auch die gibt es in gesund. Oder zumindest in nachhaltig, zum Beispiel aus Kokosschale, Mais, Olivenkernen oder auch Weinreben. Und beim Anzünden bitte weder Spiritus und noch Benzin und keine Zeitung verwenden, ihr wisst schon: die Druckerschwärze. Und die herkömmlichen Grillanzünder: Ihr ahnt es – lieber nicht! Nehmt natürliche Anzünder aus Holzspäne oder ähnliches.
Nach all den Bedenken, aber jetzt zu den erfreulichen Dingen. Hier kommen die Checkliste und die Rezepte für Euch.

Los geht’s. Mit folgendem Grillgut:
Gegrillte Aprikosen und Nektarinen mit Ziegenkäse, Rosmarin und Honig

Ein Dressing aus Honig, Olivenöl, Balsamico, Salz und Pfeffer anrühren und bereitstellen. Rosmarinnadeln zupfen und angeröstete Pinienkerne ebenfalls bereitstellen. Aprikosen und Nektarinen in einer Grillschale etwa fünf Minuten angrillen bis sie leicht gebräunt sind. Die Ziegenkäsetaler am Ende kurz anrösten. Aprikosen, Nektarinen und Ziegenkäsetaler auf einem Teller anrichten, mit Dressing beträufeln und Rosmarinnadeln und Pinienkerne darüberstreuen. Etwas Pfeffer drüber.
Gegrillte Wassermelone mit Feta und Minze-Haselnuss-Pesto

Minze, Olivenöl, Haselnüsse, Chilischote und Limette zu einem Pesto verrühren. Wassermelone in der Grillschale etwa 5 Minuten angrillen. Mit dem Feta auf einem Teller anrichten und mit einem Teelöffel Pesto darauf verteilen.
Gemüse- und Fischpäckchen

Für die Fischpäckchen: 5-6 Stück Fischfilet, zwei grobe Zwiebelstücke, zwei halbe Zitronenscheiben und 2 halbe Cherrytomaten auf dem Backpapier verteilen. Zu einem Bonbon aufrollen und mit dem Paketband links und rechts zubinden. Für die Gemüsepäckchen: Gemüse, Cherrytomaten und grobe Zwiebelstücke auf ein Backpapier legen, 1 EL Chimichurri drauf geben. Zu einem Bonbon aufrollen und mit dem Paketband links und rechts zubinden. Die Päckchen etwa 10-15 Minuten im Gemüsekorb grillen.
Chimichurri

Argentinisches Original und Universalsauce für alles: Zum Marinieren, auf Brot, im Salat, … Petersilie, Schalotte, Knoblauch sehr fein hacken und mit Limettensaft und Olivenöl zu einer dickflüssigen Masse verrühren. Restliche Zutaten dazugeben, gut verrühren und mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen.