War mal wieder alles zuviel an Weihnachten, so rein kulinarisch? Dann ist jetzt der richtige Moment zum Detoxen – und alles wegzulassen, was dem Körper nicht gut tut. Das Ganze hat sogar einen Namen: Clean Eating

 

Und dann liegt er plötzlich vor einem, dieser Januar. Und nicht nur er: das ganze lange Jahr! Ein weißes unbeschriebenes Blatt mit seiner eigenen unerzählten Geschichte, und das macht Neujahrsvorsätze so attraktiv: alles ist neu, alles ist möglich. So rein theoretisch.

So ganz praktisch liegt gerade die nahezu unvermeidliche Weihnachtsvöllerei hinter uns. Die hat, siehe unseren letzten Eintrag, auch ihre Berechtigung. Aber das frische Jahr verlangt nach Veränderung, auch auf dem Teller. Und frisch ist ein ganz gutes Stichwort dabei, denn das ist die Basis von „Clean Eating“ – das und die Kunst des Weglassens.

Das „saubere Essen“ bedeutet: keine Fertiggerichte. Kein Fast Food. Keine künstlichen Aromen, keine Zusatzstoffe, kein Zucker. Dafür frisches, unverarbeitetes Zeug aus der Region, in der man lebt. Das ist beileibe keine Neuerfindung, im Gegenteil – Clean Eating ist Essen, wie es mal war, bevor die Begriffe „Lebensmittel“ und „Industrie“ eine nicht immer selige Verbindung geschlossen haben.

Das reduziert fast automatisch auf das Wesentliche. Nur ein paar Zutaten, die dafür gut (und immer Bio, darauf bestehen wir). Und das heißt nicht, dass man auf fürchterlich viel verzichten müsste – auch Schokolade geht (jedenfalls in bitter und zuckerfrei), und Fett, Proteine und Kohlenhydrate braucht der Körper ja sowieso. Und für so was gibt es Fisch, gutes Fleisch, Nüsse, Leinsamen.

Um beim Essen sauber zu bleiben, ist Gemüse das Hauptmittel der Wahl. Wasser und Kräutertee dienen der Flüssigkeitszufuhr. Und Gewürze machen die Sache dann spannend: Kurkuma, Zimt, Minze, Chili. Um Euch zu zeigen, wie das funktioniert, haben wir bei einem der ganz Großen zwei Rezepte, äh, sagen wir mal: geliehen. Sie stammen aus „Simple“, einem traumschönen Kochbuch von Yotam Ottolenghi. Und beweisen, das einfach und sauber gleichzeitig ganz schön raffiniert sein kann. Die Küche ist eben einfach ein magischer Ort.

Hier kommen unsere Rezepte:

Gefüllte Zucchini mit Pinienkern-Salsa

Für 2 Personen als Hauptspeise:
2 große Zucchini, längs halbiert (500g)
½ Knoblauchzehe, zerdrückt
1 großes Ei, verquirlt
40g Parmesan oder Pecorino, gerieben
1 Scheibe Sauerteigbrot, mit der Kruste im Mixer fein zerkleinert (40g)
100g Kirschtomaten, geviertelt

Den Backofen 230 Grad (Umluft) vorheizen. Die Zucchinihälften mithilfe eines Teelöffels aushöhlen, so dass jeweils ein 1cm dicker Rand stehen bleibt. Das Fruchtfleisch in ein Sieb geben und so viel Flüssigkeit wie möglich herausdrücken: Es sollten etwa 100g ausgedrücktes Fruchtfleisch übrig bleiben. In eine Schüssel geben und mit Knoblauch, Ei, Parmesan, Brotbröseln sowie 1/4 TLl Salz verrühren. Die Tomaten mit den Händen kräftig zusammendrücken, dann zur Zucchinimischung geben. Alles verrühren und beiseitestellen.

In einer weiteren Schüssel Zitronenschale, Oregano und Pinienkerne mischen. Die Hälfte davon unter die Zucchinimischung rühren, den Rest aufheben.

Die ausgehöhlten Zucchinischeiben mit der Schnittseite nach oben auf ein Backblech oder in eine ofenfeste Form setzen. Mit insgesamt 1 EL Öl beträufeln und mit insgesamt 1/8 TL Salz bestreuen. Die Zucchinimischung in die Vertiefungen löffeln. Die gefüllten Zucchini im Ofen 15 Minuten backen, bis die Füllung fest und goldbraun ist.
Während die Zucchini im Ofen sind, die Salsa zubereiten. Dafür Zitronensaft, restliches Öl (2 EL) und 1/8 TL Salz zu Oregano und Pinienkernen geben. Die Zucchini etwas abkühlen lassen, dann die Salsa darauflöffeln, die Oreganoblätter darüberstreuen und die Zucchini servieren.

Geröstete Auberginen mit Sardelle und Oregano

Für 4 Personen als Beilage:
4 Auberginen, quer in 2cm dicke Scheiben geschnitten (1kg)
6 ½ EL Olivenöl
20g Sardellenfilets in Öl, abgetropft und fein gehackt
1 EL Weißweinessig
1 kleine Knoblauchzehe, zerdrückt
1 EL Oreganoblätter
5g Petersilienblätter, grob gehackt
Salz und schwarzer Pfeffer

Den Backofen auf 220 Grad (Umluft) vorheizen.
Die Auberginenscheiben in einer großen Schüssel mit ½ TL Salz mischen. Auf zwei mit Backpapier bedeckten Backblechen verteilen und mit insgesamt 4 ½ EL Öl bestreichen – jeweils von beiden Seiten. 35 Minuten im Ofen rösten, bis die Scheiben dunkelbraun und durchgegart sind. Aus dem Ofen nehmen und zum Abkühlen beiseite stellen.

Die Sardellen in einer kleinen Schüssel mit Essig, Knoblauch, 1/8 TL Salz und ¼ TL Pfeffer verrühren. Unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen langsam das restliche Öl (2 EL) dazugießen; weiterrühren, bis alles glatt verbunden ist.

Zum Servieren den Oregano mit Auberginen und Petersilie in eine große Schüssel geben. Das Sardellen-Dressing dazugießen und alles durchheben, dann das Gericht auf einer Platte oder einer Schüssel anrichten.